Fußballtaktik

Fussballtaktik umschreibt eigentlich nichts anderes als: Wie wollen wir als Fußballmannschaft unser Spiel gestalten ?

Die Taktik beim Fußball ist eine festgelegte Spielweise der Fußballmannschaft

Es ist die Kunst des Fußballtrainers seinen Spielern eine gemeinsame Vorgehensweise zu vermitteln, welche die Mannschaft in der Lage ist umzusetzen, und dafür zu sorgen, daß sich die ganze Mannschaft daran hält. Es wird dabei unterschieden zwischen der Taktik für einen einzelnen Spieler (Individualtaktik), der Taktik für einen Teil der Mannschaft Gruppentaktik) und der gesamten Mannschaft (Mannschaftstaktik). Die richtige Taktik anzuwenden, kann spielentscheidend sein und hängt von vielen Faktoren ab und spielt im modernen Fußball eine immer größere Rolle. Auf jeden Fall aber gibt die Taktik, vor Allem nach dem Spiel jede Menge Diskusionsstoff her. Nach fast allen wichtigen und weniger wichtigen Spielen wird die Fußballtaktik beider Teams in alle Einzelteile zerlegt und von vielen Fachleuten milimetergenau analysiert.

Die Fußballtaktik und die verschiedenen Strategien haben sich im Laufe der Zeit oft verändert. Es gibt nicht “die Taktik”. Aber viele große Fußballtrainer und auch Fußballspieler haben ihre Ideen verwirklicht und durchgesetzt und damit das Fußballspiel mit "Ihrer" Fußballtaktik über mehr oder weniger lange Zeit geprägt. Eine wesentliche Eigenschaft dieser Fußballtrainer war oder ist es, die richtige Fußballtaktik für seine Mannschaft zu finden, und diese dann gegen die Taktik des Gegners durchzusetzen.


Diese Fußballtaktik war nicht sehr schön, aber oft erfolgreich

Catenaccio

Catenaccio (ital. „Sperrkette“ oder „Riegel“) , eine Spieltaktik oder Spielsystem das eigentlich nur ergebnisorientiert ausgerichtet , und dabei nicht unbedingt sehr attraktiv ist (war).

Der argentinische Trainer Helenio Herrera gewann mit Inter Mailand drei italienische Meistertitel und zweimal den Europapokal der Landesmeister sowie einmal den Weltpokal mit Catenaccio.

Erfunden hat hat dieses System allerdings nicht Herrera , sondern der Österreicher Karl Rappan in den 1930er Jahren. Das System wurde damals von der schweizer Nationalmannschaft und dem Grasshoper-Club Zürich gespielt.

Es spielen neben dem Torwart vier Abwehrspieler , fünf Mittelfeldspieler und ein Stürmer, oder auch fünf Abwehrspieler , vier Mittelfeldspieler und ebenfalls ein Stürmer. Das Spiel beim Catenattio ist also sehr defensiv ausgerichtet und vom Gegner nur schwer zu überwinden. Die Räume zwischen den einzelnen Spielern werden so eng gemacht, dass ein schnelles Offensivspiel für den Gegner praktisch nicht möglich ist. Die gegnerische Mannschaft öffnet durch ihr Aufrücken Räume in der Abwehr und eröffnet deshalb Möglichkeiten für schnelle Konter. Wenn diese Konter beim Cateaccio auch nicht sehr häufig sind , wenn einmal erfolgreich ist das Spiel oft schon gelaufen.

Wer kennt sie nicht aus früheren Tagen , die berüchtigten 1:0 Siege der Italiener.
Hinten dicht , vorne hilft der liebe Gott !!
Und nach der 1:0 Führung wurde dann Catenaccio extrem gespielt , und das Ziel war dann nur noch das eigene Tor zu verteidigen und das Spiel zu verzögern. Mit einem schönen Fußballspiel hatte das dann eigentlich nichts mehr zu tun.

Im heutigen Fussball gilt Catenaccio nicht mehr modern und auch nicht attraktiv und wird zu Spielbeginn Gott sei Dank sehr selten angewendet.


War das nun eine Taktik, oder pure Freude am Spiel

Schalker Kreisel

Kurze direkte Pässe und das aktive Freilaufen der Mitspieler ohne Ball um dem Ballführenden Spieler mehrere Abspielmöglichkeiten zu geben. So sieht ( sah) idealerweise der Schalker Kreisel aus.
Heutzutage also one-Touch-Fussball.

Perfekt wäre es also alle Gegner ausgespielt zu haben und den Ball ins leere Tor zu schieben.

Der Schalker Kreisel wurde in den 1920er Jahren von der Mannschaft des FC Schalke 04 um Ernst Kuzorra und dessen Schwager Fritz Szepan gespielt. Der Begriff Schalker Kreisel ist bis heute nicht nur bei Schalke 04 ein Begriff mit Kultstatus.

Auch die Stadionzeitung des FC Schalke 04 trug bis 2010 den Namen Schalker Kreisel .

Zitat von einem Mitglied dieser Schalker Mannschaft: "Aufs Tor zu schießen und nicht noch einmal abgespielt zu haben ,war verpönt." Oft wurde aber auch trotz Überlegenheit vergessen Tore zu schießen.

In den 1930er und 1940er Jahren wurde Schalke 04 durch diese attraktive Spielweise populär und erfolgreich.

Aus Großbritanien nach Schalke brachten diese Taktik die zwei ausgerechnet in Dortmund geborenen Brüder Hans und Fred Ballmann.
 
 
Friedrich Hermann Sczepan (* 2. September 1907 in Gelsenkirchen; † 14. Dezember 1974) wurde allgemein Fritz genannt

In den 1930er Jahren war Szepan einer der besten Fußballspieler Deutschlands. Als Kapitän der Nationalmannschaft nahm er an zwei Weltmeisterschaften teil (1934 und 1938).
Er wurde mit Schalke 04 6x Deutscher Meister.

Später war er Trainer und auch Präsident für Schalke 04

Ernst Kuzorra (* 16. Oktober 1905 in Gelsenkirchen; † 1. Januar 1990) .

Ernst Kuzorra spielte in den 1920er bis 1940er Jahren für den FC Schalke 04 und wurde sechsmal Deutscher Meister .
Er beendete seine Laufbahn als Spieler 1950 mit 45 Jahren.

Er schuf zusammen mit seinem Schwager Fritz Szepan den Schalker Kreisel.


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