Fußballgeschichte, die Geschichte des Fußballspiels


Die Anfänge des Fußballspiels in China

So ganz klar und einheitlich sind die Überlieferungen nicht, was den Beginn von Fußballspiel und Fußball angeht. Es wurde wohl schon im 2. Jahrtausend v.Chr. im Rahmen der militärischen Ausbildung ein Fußballspiel mit dem Namen Ts`uh-küh in China ausgetragen. Dieses dürfte allerdings mit dem Fußballspiel späterer Zeit nicht viel gemeinsam gehabt haben. Das Spiel breitete sich während der Zhou-Dynastie dann auch unter dem Volk aus und es wurde mit Regeln versucht, Gewalt und grobe Ruppigkeiten zu verhindern. Der Fußball wurde aus Lederstücken zusammengenäht und mit Federn und Tierhaaren gefüllt. Das sogenannte Fußballspiel wurde wohl immer beliebter und soll bis ca. 600 nach Christus sogar Nationalsport gewesen sein und es könnte damals schon eine Profiliga gegeben haben. Es wurde dann ein luftgefüllter Fußball erfunden und Fußballregeln festgehalten, aber ca. 100 Jahre später geriet das Spiel in Vergessenheit.

Auch bei den Mayas und Azteken in der mittelamerikanischen Kultur gab es ein Ballspiel, welches auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Fußballspiel hatte und das sogar von Indianern dem spanischen Königshaus vorgeführt wurde.

Die Tradition des Spiels mit Bällen erstreckte sich über verschiedene Kulturen und Länder zu unterschiedlichen Zeiten. Dieses Spiel wird als „Mesoamerikanisches Ballspiel“ zusammengefasst. Eine Version davon wird noch heute unter dem Namen Ulama gespielt.

Aus dem antiken Griechenland, vornehmlich aus Sparta, sind Abbildungen von Ballspielen auf Reliefs und Vasen erhalten.

Und auch in Florenz wurde im 17. Jahrhundert eine Art von Fußball gespielt.

Im Mittelalter versuchten in England zwei Dörfer einen Ball in das gegnerische Stadttor zu bugsieren. Das Spielfeld lag zwischen den beiden Dörfern und konnte auch mal einige Kilometer groß sein. Bei diesem Fußballspiel war so ziemlich alles erlaubt und es kam zu schlimmen Verletzungen. Diese brutalen Spiele wurden vom Königshaus und der Kirche mehrmals verboten und mit der Zeit eingestellt.
England gilt als das Mutterland des Fußballspiels, aber es gab auch damals in Frankreich und Italien Treibballspiele, also zum Fußballspiel verwandte Kampfspiele. In Florenz wird seit dem 15. Jahrhundert „Calcio Storico“ praktiziert. Auch dies ist eine Art Fußballspiel, bei dem es mitunter recht rüde zugehen konnte.

So entstand das moderne Fußballspiel

Als die Bedeutung des Fußballspiels bei der Landbevölkerung zurückging, wurde an englischen Privatschulen und Universitäten (beispielsweise Rugby College (Rugby), Cheltenham School (Cheltenham), Marlborough School (Woodstock, Oxfordshire), Eton College (Eton, Berkshire), Harrow School (London), Westminster School (London), Charterhouse School (Godalming, Surrey), Shewsbury School (Shrewsbury)) das Fußballspiel zur „Leibesertüchtigung“ immer populärer. Die Regeln ware aber noch sehr uneinheitlich, dadurch wurde verhindert, dass Fußballmannschaften unterschiedlicher Universitäten gegeneinander spielen konnten.

1846 verfassten Studenten der Universität Cambridge die ersten Fußballregeln.
Eine Mannschaft bestand aus 15 bis 20 Spielern
1857 wurde der erste Fußballklub der Welt, der Sheffield F.C., gegründet.
1863 wurde in London die Football Association (FA) gegründet, deren Regelwerk die Entwicklung des gesamten Fußballs förderte. Das ist auch der Grund, warum England als das Mutterland des Fußballs bezeichnet wird.
1866 wurde die Abseitsregel modifiziert: Ein Spieler befand sich nur noch dann im Abseits, wenn er bei der Ballannahme weniger als drei Gegner vor sich hatte.
Im Sheffield Code wurden Eckball und Freistoß eingeführt.
1870 begrenzte die FA die Zahl der Spieler auf elf. Ein Jahr später verbot der englische Fußballverband allen Feldspielern das Handspiel, nur der Torwart durfte noch den Ball in der eigenen Hälfte mit der Hand spielen, hatte ihn aber nach zwei Schritten wieder freizugeben. Damit wurde erstmals das Fußballspiel vom damals weit verbreiteten Rugby Football abgegrenzt.

Mit diesen Festlegungen und der Umsetzung gebührt den Engländern der Ruhm, das heutige Fußballspiel erfunden zu haben.

1872 wurde eine einheitliche Ballgröße von der englischen Association festgelegt

30. November 1872 das erste offizielles Länderspiel in Glasgow zwischen

Schottland und England ausgetragen (Endstand 0:0).
Schiedsrichter war William Keay (Schottland).

Im selben Jahr wird mit dem FA-Cup der erste nationale Fußballwettbewerb eingeführt. Zwei Jahre später kam der Fußballschiedsrichter hinzu, der das Spiel als Unparteiischer leitete. In den folgenden Jahren wurden die Regeln konkretisiert und erweitert: Die Querlattenunterkante in 2,44 m Höhe wurde als obere Begrenzung des Tors festgelegt und eine Halbzeitpause mit Seitenwechsel eingeführt (1875). Der Schiedsrichter durfte einen Platzverweis erteilen (1877) und der Freistoß wurde als Strafe für ein Vergehen definiert (1880). Damit der Schiedsrichter sich besser gegen die Spieler durchsetzen konnte, verwendeten Unparteiische (erstmalig 1878 in Nottingham) eine Trillerpfeife. Ab 1882 war der Einwurf mit beiden Hände erlaubt. Im Jahr darauf erhielt der Schiedsrichter alleinige Entscheidungsbefugnis und zur Unterstützung zwei Linienrichter (Schiedsrichter-Assistenten). Das Tornetz (1890), der Strafstoß (1891), die Abstufung des Strafkataloges für ein vorsätzliches und absichtliches Foulspiel (1897) sowie die Verlängerung (1897) wurden noch vor der Jahrhundertwende ins Regelwerk übernommen.

1878 fand das erste Spiel bei elektrischer Beleuchtung (durch sog. Flutlichter) in Sheffield auf dem Bramall-Lane-Platz statt. 1888 wurde die erste Profiliga in England (erster Meister war Preston North End) gegründet. 1899 wurde in England der bezahlte Vereinswechsel erlaubt, vorerst zu einem Höchstbetrag von 10 Pfund.

Einführung des Fußballs in Kontinentaleuropa

Schweiz als Vorreiter, FC St. Gallen im Jahr 1881

Im Kontinentaleuropa konnte sich der Fußball vor allem in der Schweiz durchsetzen. In der Genferseeregion wurden von Engländern, welche an dortigen Privatschulen studierten, in den 1860er-Jahren der Fußball eingeführt. Der vermutlich älteste Schweizer Verein war der Lausanne Football and Cricket Club, welcher 1860 gegründet wurde. Der älteste noch bestehende Schweizer Klub, der 1879 ebenfalls von englischen Studenten gegründete FC St. Gallen, spielte anschließend eine zentrale Rolle bei administrativen Fragen rund um den Fußball.

Von der Schweiz aus wurde der Fußball in die umliegenden Länder exportiert. Beispiele: Der von Schweizern gegründete Stade Helvtique Marseille wurde 1909 französischer Meister; die Mannschaft bestand aus 10 Schweizern und einem Engländer. Der FC Barcelona wiederum wurde von Hans Gamper gegründet. Da der nationalistisch orientierte Milan Cricket and Football Club keine Ausländer akzeptierte, wurde von Schweizern und Italienern Inter Mailand gegründet.

1895 formierten elf Schweizer Klubs den Schweizerischen Fussballverband. Dieser trug die erste Schweizer Meisterschaft in der Saison 1897/1898 unter dem Sponsor «La Suisse Sportive», einer welschen Sportzeitung, aus.

Im Kontinentaleuropa spielte auch Dänemark eine Vorreiterrolle.

Der Fußball kommt nach Deutschland

1874 wurde das Fußballspiel erstmals in Deutschland eingeführt und zwar von Konrad Koch, einem Lehrer am Gymnasium Martino-Katharineum in Braunschweig. Ziel war die Pflege der ethischen Tugenden sowie die Bekämpfung des Bewegungsmangels. Zitat Koch: „Beim Fußballspiel findet unsere deutsche, des frischen Spiels im Freien entwöhnte Jugend, am schnellsten ihre verlorene Spiellust wieder.“ 1875 veröffentliche Koch den ersten deutschen, dem heutigen Fußball sehr ähnlichen, Regelsatz: Regeln des Fußball-Vereins der mittleren Klassen des Martino-Catharineums. Die heute gebräuchlichen Ausdrücke Abseits, Halbzeit und Eckball sind ebenfalls auf Konrad Koch zurückzuführen.

Der Fußball musste in Deutschland viel länger als im Mutterland England um seine gesellschaftliche Anerkennung ringen, denn bis ins 20. Jahrhundert war deutsche Leibesertüchtigung und -erziehung gleichbedeutend mit dem seit der Reichsgründung im Jahre 1871 in Schule und Militär fest verankerten Turnen. Der Vater der deutschen Turnbewegung, Friedrich Ludwig Jahn, hatte dieses System als Reaktion auf die französische Fremdherrschaft 1810 geschaffen, um die deutsche Jugend auf den Befreiungsschlag körperlich vorzubereiten. Der aus England importierte Fußball war im Kaiserreich eine neue Form der Körperkultur. Die Sportler und Sportfunktionäre verfolgten mit der Ausübung ihrer Sportarten indes keinerlei politischen Ziele, sondern sie stellte sich ihnen als Freizeitgestaltung dar. Der „englische Sport“ (bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein oft noch abwertend als „Fußlümmelei“ oder „englische Krankheit“ bezeichnet) wurde in den Anfangsjahren vor allem von britischen Unternehmern, Studenten, Technikern, Geschäftsleuten und Botschaftsangehörigen ausgeübt, zudem zum Teil auch von Einheimischen, die das Fußballspiel in England - beispielsweise durch ihr Auslandsstudium - kennengelernt hatten. Der Fußballsport wurde vorwiegend von den Besserverdienenden bevorzugt. Arbeiter hatten kaum die finanziellen Mittel für die hohen Anschaffungskosten der Ausrüstung. Dagegen waren Angestellte offener für Neues, und zudem waren 30 bis 40 Prozent von ihnen bereit, einen großen Teil ihres Einkommens für Freizeitbeschäftigungen auszugeben. Imitation von studentischen Verbindungskulturen wie Vereinsnamen „Borussia“, „Alemannia“ und Attribute bürgerlicher Respektabilität: Orden, Medaillen und Titel wie „Meister“, den es im Berufsleben der Angestellten nicht gab, waren für das frühe Fußballspiel in Deutschland prägend.

1893 fand die Gründung des Arbeiter-Turnerbundes (ATB) statt. Drei Jahre später wurde in den “Jenaer Regeln” festgelegt, dass in Deutschland die Spielfelder frei von Bäumen und Sträuchern sein müssen. Der Fußball bekam durch die Gründung des Deutschen Fuball-Bundes (DFB) 1900 einen übergeordneten Verband. Im selben Jahr wurde der Fußball olympisch.

Ab 1908 entdeckte auch das Militär den Fußball als erzieherische und körperertüchtigende Maßnahme. Es entstanden Militärmannschaften aus Infanterie, Matrosen u. a. Ideologisch konnte der sportliche Wettbewerb auch im Sinne des Militarismus genutzt werden, in dem „Schlachten um die Vorherrschaft“ geführt wurden: Angriff, Abwehr, Flanke, Deckung und Parade sind Worte, die direkt aus dem Militärischen stammen. Der ideale Fußballer entsprach dem Bild des modernen Soldaten, er war pflichtbewusst, treu und selbstständig. Der Grund für den Einsatz des Fußballes im Militär waren Teamgeist, Wettkampf, Training sowie die moderne Pädagogik.

Weiterentwicklung und Fußball als globale Sportart

Am 21. Mai 1904 wurde ein Weltverband, die Federation Internationale de Football Association (FIFA) in Paris gegründet, die Länderspiele organisieren und die internationalen Fußballregeln aufstellen sollte. Die FIFA definierte den Begriff “gefährliches Spiel”, führte den direkten Freistoß ein und hob die Bestimmung auf, wonach die Hosen der Spieler die Knie bedecken müssen. Weitere neue Regeln des Weltfußballverbandes verboten dem Torwart, beim Elfmeter die Torlinie zu verlassen, er durfte sich aber bewegen, um den Schützen zu irritieren. Ferner wurden Metalleinlagen in den Fußballschuhen untersagt, der Ball musste aus Leder sein und die Schiedsrichter wurden angehalten, ein Spielprotokoll anzufertigen. 1907 wurde das Abseits in der eigenen Spielhälfte aufgehoben. Zwei Jahre später wurden Bestimmungen zum Platzverweis festgelegt. 1913 führte die FIFA den sogenannten gebührenden Abstand (10 Yards in etwa 9,15 Meter) zwischen Schütze und Gegenspielern beim Freistoß ein. 1920 wurde Abseits beim Einwurf aufgehoben. Seit 1924 darf der Eckball direkt in ein Tor verwandelt werden.

Österreich war mit der Einführung einer Profi-Liga im Jahre 1924 der erste kontinentaleuropische Staat mit einer Liga für Berufsfußballspieler. Drei Jahre später initiiert der Östrreichische Fußball-Bund mit dem Mitropacup den ersten bedeutenden internationalen Wettbewerb für Vereinsmannschaften in Europa. Der Mitropacup gilt als Vorläufer des heutigen Fußball-Europapokals.

Im Jahre 1930 wurde von der FIFA die erste FIFA-Weltmeisterschaft in Uruguay (Weltmeister: Uruguay) ausgerichtet. 13 Mannschaften nahmen an der WM teil, die deutsche Mannschaft verzichtete jedoch aus Kostengründen auf die Reise nach Südamerika. Der europäische Fußballverband UEFA wurde 1954 in Basel in der Schweiz gegründet. Die UEFA richtete bereits 1955/56 den ersten Europapokal der Landesmeister aus und richtet seit 1960 den Wettbewerb Europapokal der Nationen aus, der acht Jahre später in Europameisterschaft umbenannt wurde.

Das Fußballspiel wurde in den kommenden Jahren immer populärer. Die Massenmedien und die Entwicklung des Fernsehens steigerten das weltweite Interesse am Fußball. Bei der Fuball-Weltmeisterschaft 2002 waren 198 Nationalmannschaften gemeldet. Im Weltfußballverband FIFA sind mit 215 Nationen mehr Länder vertreten als in den Vereinten Nationen (191).

1992 wird der Europapokal der Landesmeister durch die UEFA Champions League ersetzt. Am 15. Dezember 1995 erschüttert ein Gerichtsurteil die gängige Ablösepraxis im Fußball. Der Europäische Gerichtshof entscheidet auf Klage von Jean-Marc Bosman, dass Fußballer normale Arbeitnehmer sind („Bosman-Urteil“). Das bewirkte hauptsächlich, dass für Fußballer nur noch Abölse verlangt werden kann, wenn sie einen laufenden Vertrag haben.

2004 feiert der Weltfußballverband FIFA sein 100-jähriges Jubiläum. Im gleichen Jahr wird der Weltpokal zum letzten Mal ausgetragen (Sieger FC Porto) und im folgenden Jahr durch die Klub-Weltmeisterschaft ersetzt.

Dieser Beitrag stammt in wesentlichen Teilen von Wikipedia

Zum Thema Fußballgeschichte passend

WM Fußbälle

Diese Fußbälle wurden bei den Weltmeisterschaften gespielt....

Bundesliga Fußbälle

Seit der Saison 2010 / 2011 wird mit einheitlichen Fußbällen gespielt

Fußbälle Geschichte

Von der Schweineblase zum modernen Spielgerät Fußball....

Fußballtaktik

Große Fussballtrainer haben das Fußballspiel und die Taktik verändert...